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Camping mit Kindern

Gerade als junge Eltern kann es vorkommen, dass man vor der ersten Reise mit den Kindern, vielleicht sogar Neugeborenen, eher zurückhaltend ist und zögert, insbesondere, wenn es darum geht vielleicht auch mal nicht auf einem Campingplatz zu stehen. Das wichtigste beim “Camping mit Kindern” ist: Klein anfangen, vielleicht erstmal bei jemandem, den man kennt, auf der Wiese oder eine Nacht auf einem Campingplatz in der Nähe des Wohnortes, als Test. Oder, wenn möglich, einfach in der eigenen Einfahrt am Haus. Mein Tipp: Nicht viel drüber nachdenken, es sind nur Gedanken, Ängste, es ist gar nicht so schwer, unsere Vorfahren haben ganz andere Hürden gemeistert – Einfach machen.

Die Wahl des Campingplatzes

Bei der Wahl eines Campingplatzes achtet auf Familien freundliche Plätze, einen Spielplatz auf dem Gelände, im besten Fall auf Familien-Bäder, in denen man zusammen mit den Kindern Zähne putzen, sich waschen kann. Oder die Kinder, insbesondere Babies baden kann. Man kann auch telefonisch beim Camping Platz nachfragen, in welchem Alter andere Kinder auf dem Platz sind, denn was ist der schönste Platz, wenn alle Kinder 4-5 Jahre älter sind, als das eigene. Auch praktisch ist beim Camping mit Kindern eine Wasserentnahmestelle direkt am Platz oder in unmittelbarer Nähe.

Der Weg ist das Ziel

Auf dem Weg zum Campen: Gerade mit Kindern, keine langen Strecken, mit Babies lieber 2 Stunden und dann ein lange Pause, bevor man weiterfährt. Mit größeren Kindern bis 7/8/9 kann es auch mal eine längere Strecke werden. Nichtsdestotrotz, selbst ich als Erwachsener machen in der Regel alle 2, maximal 3 Stunden eine kurze Pause von 15-20 Minuten. Bei längeren Strecken, was dabei lang ist, hängt vom eigenen Alter und dem Alter der Kinder ab, also bei längeren Strecken, bietet sich auch mal eine Übernachtung im Grünen an. Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten.

Freistehen

Die Sache mit dem Freistehen ist so eine Sache in Europa, leider. Oder wie es in der Werbung mal hieß: Das Freistehen, ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Grundsätzlich gilt: Übernachten im Fahrzeug ist überall dort erlaubt, wo es keine Verbotsschilder (Wasserschutzgebiet, Nationalpark, Landschaftsschutzgebiet, Camping verboten, Privateigentum) gibt. Auf Privatgrund ist es prinzipiell verboten, außer ihr hat die Erlaubnis des Besitzers. Als Faustregel solltet ihr euch aber daran haten, nicht mehr als 10 Stunden irgendwo zu stehen, bei der Zeiteinheit kann man noch von dem Begriff “Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit” sprechen. Nicht nur im Sinne der Umwelt und deiner Mitmenschen, solltet ihr darauf achten, dass ihr keinen Müll hinterlasst. Noch besser ist es, wenn ihr den Platz sauberer als ihr ihn vorgefunden habt, hinterlasst. Im Zweifel könnt ihr nämlich für den herumliegenden Müll zur Verantwortung gezogen werden. Beim Freistehen solltet ihr das sog. “Camping-Verhalten” vermeiden, dass heißt Tisch und Stühle aufstellen oder die Markise ausfahren kann schwierig werden. Essen zubereiten (Gas-Kocher/Induktion – kein offenes Feuer) eigentlich ebenfalls, ABER, hab ich auch schon alles gemacht. Geht. Mein Tipp: Im Zweifel, falls jemand doof guckt oder Ordner/die Polizei kommt, direkt auf sie zugehen, ansprechen, ins Gespräch kommen, erklären, was man hier macht und warum. Jeder Mensch hat in der Regel Verständnis dafür, dass man sich schnell was zu Essen macht, die Markise im Hochsommer als Sonnenschutz für die Kinder ausgefahren oder das man zum “eben was Essen” auch mal ein, zwei Stühle aufgestellt hat. Ebenso wenn man sagt, dass man auf der Durchreise ist, keinen Müll oder Lärm verursachen wird, und am nächsten Morgen wieder weg ist. Und: Bringt beim Wildcampen eure eigene Toilette mit, am besten eine Trockentrenntoilette, auch wenn man den ein oder anderen kleinen Toilettengang auch mal zur Not im Gebüsch erledigen kann.

Auf dem Platz

Im Alltag Kinder einbinden! Kochen, Spülen, Wasser holen, Holz sammeln, Feuer machen, Zelt abspannen, … – Und nicht nur die Kids, auch den Partner (falls ihr zu zweit reist), verteilt die Aufgaben, helft euch gegenseitig, so wird die Zeit, der Urlaub, für beide entspannt. In der Regel suchen sich die Kids auf einem Campingplatz relativ schnell Altersgenossen zum spielen. Ich versuche dann immer zu schauen, wo die anderen Kinder hingehören, suche das Gespräch mit den Eltern, lerne sie kennen. So weiß man recht schnell, ob man mal eben in Ruhe das Essen zu bereiten kann, während das eigene Kind woanders spielt. Es ist ein geben und nehmen, andere Eltern freuen sich auch mal über ein paar Minuten ohne Kind 😉 Selbiges gilt, wenn ihr auf einem Campingplatz den Spielplatz besucht, wir sind nicht alleine auf der Welt, guckt auch mal nach anderen Kindern, greift euch gegenseitig unter die Arme. Wir Menschen sind Rudeltiere, keine Einzelkämpfer.

Do’s / Dont’s / Needs

Do’s

  • ggf. in der Nähe von Spielplätze
  • Wetter in der Zielregion checken, am besten mit professionellen Apps, die mehrere Temperatur-Modelle berücksichtigen wie Windfinder, Wetter Online mit Regenradar oder mein Favorit Windy.App oder am Rechner auf windy.com.
  • Stellplatz Suche über Campingplatzportale, Google Maps, Park4Night oder andere Apps (über diese könnt ihr auch Versorgungsstationen, Wohnmobilstell- und Campingplätze finden).
  • Mit anderen Familien zusammen fahren, so sind immer Spielgefährten dabei
  • Kinder bestimmen lassen, was sie mit auf die Reise nehmen, aber auf X Dinge begrenzen (Kuscheltiere, eigene Bettdecke, Spielzeug, …)
  • ähnliche Einschlafzeiten wie zu Hause

Dont’s

  • keine Stellplätze an befahrenen Straßen (insbesondere an Rastplätzen / Autobahnen)
  • keine Stellplätze direkt an Klippen
  • eher keine Stellplätze in der Stadt
  • auf Hindernisse vor/über dem Wagen achten
  • kein Gepäck auf dem Vordersitz, insbesondere Fahrersitz
  • Autoschlüssel immer griffbereit haben, Lenkradschloss / Bear Lock nicht aktivieren, falls man doch mal schnell aufbrechen muss

Needs

UND NICHT ZULETZT

DAS WICHTIGSTE Utensil für die Reise mit Kindern – Akzeptanz (Keep calm – Buchempfehlung) ! Es wird immer mal was geben, was nicht so gut läuft oder was den ganzen Zeitplan, den man beim Vanlife sowieso nicht haben sollte, aber wenn er da ist, durcheinander wirft. Es ist wie es ist, ihr könnt es nicht ändern 🙂 Happy Vanlife 🙂
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